Toralf Tepelmann

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Mit falschen Zahlen – „Schon ganz schön gut“

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Schulmagazin für Mecklenburg-Vorpommern

Schulmagazin für MV

Mit der ersten Ausgabe des Schulmagazins für Mecklenburg-Vorpommern macht Bildungsminister Mathias Brodkorb Werbung in eigener Sache!

Die aufgeführten Zahlen stammen nicht wie das Bildungsministerium darstellt aus Erhebungen des Statistischen Bundesamtes aus dem August 2012, denn die vom Statistischen Bundesamt veröffentlichte Broschüre „Schulen auf einen Blick“ erschien bereits im März 2012. Hier finden sich auch die Zahlen zur durchschnittlichen Schülerzahl von 18 Schüler/innen je Klasse im Jahr 2010/2011.

Bereits im April 2014 erschien die aktuelle Broschüre „Schulen auf einen Blick“ in der das Statistische Bundesamt die Zahlen zur durchschnittlichen Schülerzahl mit 20 Schüler/innen je Klasse im Jahr 2012/2013 angibt.

Der Slogan „weniger Schulabbrecher“ ist im Vergleich zu anderen Bundesländern ein Witz. Auch wenn die Schulabbrecherquote im Jahr 2008 noch bei 15,8 Prozent lag. Im Schulmagazin wird darauf verwiesen, dass im Jahr 2013 nur noch 10,3 Prozent aller Schülerinnen und Schüler die allgemein bildende Schule ohne Berufsreife verließen. Die Zahlen des Statistischen Bundesamtes sind jedoch ganz andere. Demnach verließen im Jahr 2010/2011 in Mecklenburg-Vorpommern 14 % eines Jahrgangs die allgemeinbildenden Schulen ohne Hauptschulabschluss. Im Jahr 2012/2013 waren es immer noch 12 % eines Jahrgangs die die allgemeinbildenden Schulen ohne Hauptschulabschluss verließen. Damit ist Mecklenburg-Vorpommern negativer Spitzenreiter.

Die Zahlen zum „originären“ Unterrichtsausfall sind irreführend. Nach Information des Bildungsministeriums erreichte der originäre Unterrichtsausfall an den allgemein bildenden Schulen zum Schuljahr 2012/2013 mit 2,0 Prozent den niedrigsten Wert seit dem Schuljahr 1996/1997. Werden die Auswirkungen der Flut sowie des Lehrerstreiks hinzugerechnet, erreicht der Unterrichtsausfall einen Wert von 2,7 Prozent. Rechnet man nun die „fachbezogene Stillarbeit“ von 4,4 Prozent hinzu, dann sind bezogen auf das Stundensoll 7,1 Prozent der Unterrichtsstunden an den allgemein bildenden Schulen zum Schuljahr 2012/2013 ohne Unterricht ausgefallen.

Der Anteil der zur Vertretung angefallenen Unterrichtsstunden bezogen auf das Stundensoll ist im Schuljahr 2012/2013 auf 10,9 Prozent angestiegen. In den Schuljahren 1996/97 bis 2007/2008 lag dieser Wert im Durchschnitt bei 8,8 % und stieg seit dem Schuljahr 2008/2009 bis 2011/2012 auf einen Wert von 10,0 Prozent.

Auch der Bildungsminister Mathias Brodkorb bleibt dem Sprichwort „Ich glaube nur der Statistik, die ich selbst gefälscht habe …“ treu!

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