Toralf Tepelmann

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Afghanistan Sowjetunion Konflikt

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…dass die radikal-islamistischen Strömungen Auftrieb bekommen haben im Zuge eben des Kampfes gegen die Invasoren und natürlich – das ist der zweite Gesichtspunkt – dass die USA zum Entstehen der Taliban beigetragen haben. Denn sie haben ja dann über Pakistan im Rahmen des Ost-West-Konfliktes diese religiösen, auch fundamentalistischen Strömungen mit Waffen unterstützt. Sie haben also zusammen praktisch mit der Sowjetunion zu diesem Problem beigetragen, mit dem wir heute alle konfrontiert sind.

Hannes Adomeit: Deutschlandfunk

Am 17. Juli 1973 stürzt General Mohammed Daud Khan die Monarchie und die kommunistische DVPA (Demokratische Volkspartei Afghanistans) unterstützt die Einführung der Republik. Obwohl Khan dem sowjetischen Ministerpräsidenten nahe steht, verfolgt er weiterhin seine Politik, sich nicht an die Supermächte des Kalten Krieges anzupassen.

Es begann am 17. April 1978 mit einem Mord. Der bekannte afghanische Kommunist Mir Akbar Khyber wurde auf offener Straße, von zwei Paschtunen erschossen. In wessen Auftrag die beiden handelten, die Khyber mit ihren Kalaschnikows durchsiebten, ist bis heute nicht geklärt. Doch die Ermordung sollte der Sache der Kommunisten dienen. Denn viele glaubten der von diesen verbreiteten Version, dass der damalige Präsident des Landes, Mohammed Daoud Khan, hinter dem Anschlag stecke.

Am 27. April 1978 kommt es zum Staatsstreich von Nur Muhammad Taraki und seiner Demokratischen Volkspartei Afghanistans (DVPA). Die neue Regierung der Demokratischen Republik Afghanistan unter der Führung von Nur Muhammad Taraki übernahmen die Macht in Afghanistan.

Es ist durchaus bemerkenswert, dass der amerikanische Geheimdienst CIA bereits sechs Monate vor der sowjetischen Intervention damit begann, die afghanischen Mudschaheddin zu unterstützen. Diese Information geht aus den Memoiren des ehemaligen CIA-Direktors Robert Gates hervor.

Am 14. September 1979 schaltet Ministerpräsident Hafizullah Amin Präsident Taraki aus und nimmt dessen Platz ein. Hafisullah Amin war womöglich ein Agent der CIA.

Die Invasion begann am 24./25. Dezember 1979, ausgelöst durch Machtkämpfe innerhalb der sozialistischen Regierungspartei Afghanistans, die in der Hauptstadt Kabul zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen und einer instabilen politischen Lage führte. Es gelang den sowjetischen Truppen, mit Babrak Karmal ein moskautreues Regime zu installieren. Gleichzeitig wuchs in den Provinzen der Widerstand islamischer Guerillagruppen, der Mudschaheddin, gegen das „gottlose Regime“ in Kabul und die ausländischen Feinde.

Laut der offiziellen Version begann die CIA-Hilfe für die Mudschaheddin während der 80er Jahre, also nach der Invasion der Sowjetarmee in Afghanistan, am 24. Dezember 1979. Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass die Unterstützung durch die CIA bereits früher begann. Am 3. Juli 1979 unterzeichnete Carter seine erste Anweisung für eine geheime Unterstützung der Gegner des prosowjetischen Regimes in Kabul.

Über viele Jahre haben die Mudschaheddin, mit Unterstützung der USA und Pakistans, gegen die afghanische Regierung und die sowjetische Armee gekämpft. Selbst Teile der afghanischen Armee liefen auf die Seite der Widerständler über.

Obgleich ein Truppenkontingent von bis zu 115.000 Mann zur Verfügung stand, gelang es der Sowjetarmee nicht, den Widerstand der Mudschaheddin zu brechen. Obwohl die sowjetischen Truppen alle wichtigen Städte und Verkehrsverbindungen kontrollierten hatte sie hohe Verluste zu beklagen. In der Heimat war der Afghanistan-Einsatz ebenfalls unpopulär, Staats- und Parteichef Leonid Breschnew hatte einen Rückzug aus taktischen Erwägungen heraus stets verworfen.

Am 8. Februar 1988 hat der neue, reformwillige sowjetische Parteichef Michail Gorbatschow das Ende des Militäreinsatzes in Aussicht gestellt.

Die letzten Invasionstruppen verließen Afghanistan am 15. Februar 1989. Die sowjetische Bilanz: 14.000 Tote und zehntausende Verwundete, auf afghanischer Seite forderte die Intervention eine Million Tote und fünfeinhalb Millionen Flüchtlinge. Zurück blieb ein verwüstetes und unregierbares Land.

In den Jahren nach dem Abzug der sowjetischen Truppen kam es zu einem Bürgerkrieg zwischen verschiedenen Mudschaheddin-Gruppen, aus dem schließlich die Taliban als Sieger hervorgingen. Deren Aufstieg wurde nicht zuletzt durch die Unterstützung der USA ermöglicht.

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