Toralf Tepelmann

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Ebola – (K)eine Gefahr für Deutschland

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Wenn es das Ebola-Virus in Deutschland bislang nur in den beiden einzigen Hochsicherheitslaboratorien der Klasse 4 gab, dann wird eben ein Ebola-Infizierter nach Deutschland in die Hamburger Uni-Klinik geholt!

Das es sich bei dem Infizierten um einen Epidemiologen und somit einen ausgewiesenen Experten handelt, lässt Zweifel an den Aussagen anderer Experten zu. Und solche Experten sind es dann auch, die behaupten es bestehe keine Gefahr, dass der Patient in Deutschland weitere Menschen mit dem Virus infiziert. „Ein Ansteckungsrisiko ist ausgeschlossen“, sagte Rico Schmidt, Sprecher der Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz in Hamburg, über den Transport des Patienten vom Flugzeug ins Krankenhaus. „Das Ausbrechen von Erregern scheint unmöglich“, sagte auch Stefan Schmiedel, betreuender Oberarzt am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE).

Das Virus

Ebola-Virus

Ebola-Virus
Quelle: CDC/ Dr. Frederick A. Murphy

Das Ebola-Virus verursacht hämorrhagisches Fieber. Nach einer Inkubationszeit von wenigen Tagen bis Wochen treten erhebliche, jedoch unspezifische Symptome wie Übelkeit, Kopf- schmerzen und Fieber auf. Im späteren Verlauf kommt es zu schweren inneren Blutungen, die subkutan an Haut und Augen oder als Blut in Durchfall und Erbrochenem sichtbar sind. Die Sterblichkeit durch Blutverlust und bzw. oder Organversagen liegt bei 50 bis 90 %.

Die Ansteckung erfolgt über den Kontakt mit Erkrankten. Auch infizierte Wildtiere wie Affen, Flughunde und Antilopen können das Ebola-Virus bei Kontakt oder durch deren Verzehr übertragen. Alle Körperflüssigkeiten Erkrankter sind infektiös. Vom Fieber Genesene bleiben über mehrere Wochen ansteckend.

Therapie ?

Bei Erkrankten erfolgt eine intensivmedizinische Betreuung und Isolierung in einem geeigneten Behandlungszentrum für hochkontagiöse und lebensbedrohliche Erkrankungen (Sonderisolierstation). Da eine Kausaltherapie derzeit nicht verfügbar ist, werden Patienten mit Ebolafieber symptomatisch behandelt, unter spezieller Berücksichtigung des Fluid- und Elektrolyt- sowie Glukosehaushalts. Die wenigen spezifischen medikamentösen Ansätze sind experimentell. Das gleiche gilt für die Postexpositionsprophylaxe. Ribavirin zeigt gegen Filoviren keine Wirkung.

„Es gibt keine Impfung oder antivirale Medikamente. Auf der Isolierstation in Afrika wird unterstützend behandelt, zum Beispiel mit Infusionen und kreislaufstabilisierenden Medikamenten. Hier in Europa können wir auch intensivmedizinisch behandeln, mit künstlicher Beatmung, Dialyse, Blutersatz, sprich allem, was die moderne Intensivmedizin zu bieten hat. Mit dieser Behandlung könnte die Sterblichkeit vermutlich auf bis zu 40% gesenkt werden.“

Prof. Dr. Stephan Günther vom Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin

In Deutschland haben die Länder eine Reihe von Behandlungszentren eingerichtet, in denen Patienten mit hochkontagiösen lebensbedrohlichen Erkrankungen versorgt werden können. Sowohl in den Behandlungszentren wie auch in den beiden Hochsicherheitslaboratorien der Klasse 4 sind hierbei die Schutzmaßnahmen der Schutzstufe 4 anzuwenden. Die Schutzstufe 4 ergibt sich daraus, dass das Ebola-Virus aufgrund der hohen Ansteckungsgefahr, der hohen Sterblichkeit und fehlender Vorbeugungs- und Behandlungsmöglichkeiten in die Risikogruppe 4 eingestuft ist (siehe TRBA 462).
Das die Isolierstation des Uniklinikum Frankfurt, auf der ein Ebola-Patient aus Uganda behandelt wird, nur die Sicherheitsstufe 3 ausweist, irritiert. Foto FAZ

Quellen:

  1. Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)
  2. TRBA 462 – Einstufung von Viren in Risikogruppen (PDF-Datei, 331 KB)
  3. Kompetenz- und Behandlungszentren

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